Tag 14 – Sonntag 09.06.2024: Zurück nach Hause

Nun musste es also wieder zurück nach Hause gehen. Gute fünf Stunden Fahrt waren laut Navi avisiert. Nachdem wir am Campingplatz alles soweit erledigt hatten, sind wir gegen 11 Uhr losgekommen. Zunächst ging die Fahrt noch einmal über malerische Alleen und durch kleine Dörfer auf Rügen und dann noch einmal durch Stralsund. Aufgrund einer Umleitung sind wir noch ein ganzes Stück weiter über Landstraßen gefahren, bis wir auf die Autobahn kamen.

Hier wurde dann schon Stau in Lübeck und Hamburg angezeigt. Den Lübecker Stau, der sich hartnäckig hielt, haben wir umgangen, indem wir an Schwerin vorbei die Autobahn gewechselt haben. Aber Hamburg war nach wie vor rot auf der Karte. Also neue Umleitungen gesucht und dies sollte angeblich deutlich schneller gehen. Aber auch da gab es Sperrungen, also sind wir dann doch weiter nach Hamburg gefahren. Und tatsächlich hat uns der zäh fließende Verkehr, wie es so schön heißt, viel Zeit gekostet. Erst deutlich hinter der Hansestadt hat sich die Lage deutlich entspannt.

Nach langer Fahrt, nur unterbrochen von einigen kurzen Pausen, waren wir dann gegen 20:30 Uhr endlich zu Hause angekommen. Wir haben also 9,5 statt 5,5 Stunden gebraucht … nun gut, wir mussten das Wohnmobil noch ausräumen und putzen, das war dann doch recht schnell erledigt. Dann noch zurück zum Vermieter, das WoMo abgestellt und den Schlüssel deponiert. Ein langer Tag ging zu Ende und zugleich auch ein sehr schöner Urlaub.

Tag 13 – Samstag 08.06.2024: Feuer im Kessel

Der Samstag sollte unser letzter richtiger Urlaubstag sein, am Sonntag stand dann nur noch die Heimfahrt, WoMo ausräumen und putzen und gegebenenfalls auch wieder beim Verleiher auf den Hof stellen an. Aber das lag noch in weiter Ferne. Wir wollten an unserem letzten Tag noch mit der Rügenschen Bäder-Bahn fahren, ließen den Tag aber erst einmal gemütlich angehen. Nach dem langen Frühstück haben wir uns erst einmal im Büro des Campingplatzes angemeldet, d wir am Vortag erst spät angekommen sind. Danach sind wir mit den Fahrrädern nach Göhren gefahren. Auf der Karte sahen die 5 km immer in Küstennähe entspannt aus. Tatsächlich aber gab es nach den anfänglichen ebenen Wegen reichlich Steigungen und Gefälle. So waren wir dann am Bahnhof in Gören schon reichlich geschafft, aber dann konnten wir ja im Zug sitzen und die Fahrt genießen. Wir haben einen Platz in einem offenen Wagen ergattert und wurden auf der Fahrt nach Binz von reichlich Dampf umweht.

Viel zu schnell war die Fahrt schon wieder zu Ende, aber wir wollten ja auch nur bis nach Binz. Nachdem wir dort den Zug verlassen haben, sind wir zu Fuß in das Zentrum von Binz und auf die Seebrücke gegangen. Unterwegs gab es noch ein sehr leckeres Softeis. Die von alten Häusern gesäumte Hauptstraße ist allerdings von Touristen ziemlich überlaufen.

Nach dem immer bergauf führenden Rückweg zum Bahnhof kam auch schon bald unser Zug zurück nach Göhren. Diesmal suchten wir uns einen Platz im ersten Waggon hinter der Lok und waren lange Zeit auf dem Perron und hatten so Rauch und Dampf aus erster Hand. Und der Sound war ein Ohrenschmaus, zumindest für Fans alter Eisenbahnen.

Auch diese Fahrt ging viel zu schnell vorbei, wir mussten aber ja auch noch zurück zum Campingplatz. Wir kannten den Weg schon, daher schoben wir den ersten Teil des Weges die Fahrräder bis ins Zentrum von Göhren, erst danach fuhren wir. Aber es war eine gute Gelegenheit, auch Göhren noch etwas anzusehen.

Dieser Tag war ein schöner, aber auch anstrengender Abschluss unseres Urlaubes.

Tag 12 – Freitag 07.06.2024: Dinosaurier und Kalkstein

Der Tag begann etwas bedeckt, aber trocken. Als wir dann jedoch auf Rügen waren, empfing und die Insel zunächst mit Regen, später auch mit Hagelschauern.

Eigentlich wollten wir zum Königsstuhl. Da der Regen nachließ, haben wir uns entschieden, zunächst ins Dinosaurierland zu fahren. Dies ist ein kleiner Park, in dem viele Sauriermodelle in Lebensgröße aufgebaut sind. Zu jedem Saurier gab es einige Erläuterungen, außerdem waren die Modelle nach dem Alter aufgestellt, sodass am Ende die Säugetiere und die ersten Menschen zu finden waren.

Nachdem zunehmend auch die Sonne herausgekommen ist, sind wir dann weiter durch die Dörfer zum Königsstuhl gefahren.

Der Parkplatz ist außerhalb des Nationalparks, wir haben dann den Bus genommen. Auf den Königsstuhl selber kommt man seit einigen Jahren nicht mehr, aber der Skywalk dort war auch sehr schön und bot einen weiten Blick über die Ostsee.

Im Besucherzentrum gab es eine sehr interessante Ausstellung, durch die man mit einem Audioguide geführt wurde. Hier wurde viel über die Entstehung der Kreidefelsen und der Ostsee. Anschließend gab es noch einen schönen Film über die hier zu findenden Buchenwälder.

Auf der Weiterfahrt zum Campingplatz gab es dann schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf die Bahnfahrt, die wir für den nächsten Tag vorgesehen hatten.

Nachdem wir das WoMo auf dem Platz geparkt haben, sind wir noch einmal an die Ostsee gegangen, es waren nur wenige Schritte, da uns vom Strand nur die Dünen trennten.

Tag 11 – Donnerstag 06.06.2024: Wal, Scholle, Dorsch und Wels

Wir hatten noch einen Tag in Stralsund geplant, daher wollten wir uns die Stadt ansehen, aber auch ins Ozeaneum gehen. Mit dem Bus fuhren wir also in die Stadt und machten uns auf den Weg zum Aquarium. Aber zuerst bogen wir noch in die Heilgeistkirche und den anschließenden Klosterbezirk ein. Eigentlich war dies nie wirklich ein Kloster, vielmehr ein Bezirk, in dem früher arme oder alte Menschen unterkamen. Somit eine frühe Form des Sozialstaates, ähnlich der Einrichtung, die die Fugger in Augsburg aufbauten.

Danach ging es dann weiter an den Stadthafen und zum Ozeaneum. Schon von weitem konnten wir die „Gorch Fock I“ am Kai liegen sehen, die als Museumsschiff erhalten ist.

Uns zog es aber ins Ozeaneum. In unzähligen großen und kleinen Aquarien waren große und kleine Fische und andere Meeresbewohner untergebracht. Auch viele Ausstellungsstücke wie Skelette von Walen, die im Eingangsbereich aufgehängt waren oder Schiffsmodelle ergänzten die Ausstellung. Da der Schwerpunkt auf Nord- und Ostsee liegt, waren besonders viele der Fische aus diesen Regionen wie Hering, Scholle oder Dorsch zu sehen.

Auf der Dachterrasse lebt eine kleine Kolonie von Humboldt-Pinguinen. Es war gerade  Fütterungszeit, allerdings war nur etwa die Hälfte der putzigen Gesellen draußen, die anderen saßen auf den Eiern. Auch zwei Möwen wurden mit gefüttert, laut der Pflegerin aber nur, wenn sie sich auch benehmen.

Beeindruckend war das riesige Aquarium im Zentrum des Ozeaneums. Makrelen, Rochen, Haie und zahlreiche andere große und kleine Fische bevölkerten dies. Mit Wänden von 50 cm und Scheiben von30 cm Stärke wird das Wasser im Becken gehalten.

Die letzte Station war ein großer Saal mit lebensgroßen Modellen verschiedener Wale. Unter diesen waren Liegen aufgestellt, auf denen man es sich bequem machen konnte und einigen interessanten Ausführungen über diese Riesen sowie verschiedenen Walgesängen lauschen konnte.

Nachdem wir alles gesehen hatten, trieb es uns an den Langenkanal, an dem zahlreiche Kutter festgemacht waren, die zu Imbissen umgebaut waren und allerlei Leckereien anboten. Für uns gab es Welsfilet als Backfisch. Sehr lecker und nicht oft zu bekommen.

Nach dem Essen gingen wir durch die Gassen der Altstadt in Richtung Rathaus und zum Alten Markt. Die Besichtigung der Nikolaikirche haben wir auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, wir kommen bestimmt noch einmal wieder. 

Stattdessen haben wir den späten Nachmittag in einem Café auf dem Alten Markt ausklingen lassen und sind dann durch die Gassen der Altstadt zurück zur Bushaltestelle gegangen, um dann mit dem Bus und platt gelaufenen Füßen wieder zurückzufahren.

Tag 10 – Mittwoch 05.04.2024: Bodden und Bier

Die Nacht über hatte es geregnet, auch am Morgen war es noch sehr feucht. Doch schon beim Brötchen holen wurde es trocken und später kam auch wie Sonne wieder heraus. Nach dem Frühstück führen wir über die Halbinsel Fischland-Darß in Richtung des Tagesziels Stralsund. Immer wieder gab es schöne Ausblicke auf den Bodden.

Bei der neuen Brücke zwischen Zingst und Barth legten wir einen Stopp ein, da diese  einige Minuten später geöffnet werden sollte (es gibt dort feste Öffnungszeiten, die auch auf Schildern vor der Brücke angekündigt wurden). Neben der neuen Hubbrücke war auch die alte Drehbrücke daneben noch erhalten. Dies war früher eine gemeinsame Brücke für den Straßen- und Eisenbahnverkehr.

Weiter ging es dann nach Stralsund, wo wir einen städtischen Stellplatz im Süden der Stadt angefahren haben. Hier gab es auch noch freie Plätze, wir haben einen schönen für uns gewählt.

Am Nachmittag wollten wir dann noch die Störtebeker Brauerei besichtigen, diese war nur zwei Kilometer entfernt. Die Tickets haben wir im Vorfeld gebucht, um 17:00 Uhr sollte es dann losgehen. Mit dem Fahrrad sind wir die kurze Stracke gefahren, als wir ankamen, war noch Zeit, den zur Brauerei gehörenden Shop zu besuchen.

Dann ging es zur Besichtigung. Nach der Anmeldung erhielten wir noch Warnwesten und die junge Führerin erzählte allerlei wissenswertes über die Geschichte des Bierbrauens in Stralsund und den Werdegang der Störtebeker Brauerei.

Die erste Station war dann das Sudhaus, welches erstaunlich klein war. Trotzdem wird dort jeder Tropfen der Marken „Störtebeker“ und „Stralsunder“ gebraut, da es nur die dortige Produktionsstätte gibt.

Weiter ging es dann in die Abfüllung, welche wohl die modernste in Deutschland sein soll (bei Erdinger in Bayern wird die gleiche Anlage eingesetzt, nur noch größer). Dort war leider ein Fotografierverbot, aber es war wirklich beeindruckend. Pro Stunde können dort bis zu 40000 Flaschen abgefüllt und in Kisten verpackt werden. An die Abfüllung anschließend war das moderne  Hochregallager, welches vollautomatisch gesteuert wird.

An die Besichtigung schloss sich dann noch die obligatorische Verkostung verschiedener Biere aus der eigenen Produktion an.

Nachdem dann auch die Verkostung abgeschlossen war, sind wir gleich weiter ins Brauereigasthaus. Wir wollten dort den Abend mit etwas zu Essen und noch einem Glas Bier abschließen. Bei mir gab es eine Haxe mit Bratkartoffeln, Nele hatte Schwarzbierrippchen mit Pommes.

Pappsatt haben wir uns nach dem Essen auf die Fahrräder geschwungen und sind zurück zum WoMo gefahren.

Tag 9 – Dienstag 04.06.2024: Schiffe in Warnemünde

Wir mussten den Campingplatz schon um 10 Uhr verlassen, daher hatten wir reichlich Zeit. Auf dem Weg in Richtung Rügen hatten wir uns entschieden, einen Campingplatz auf Fischland anzufahren, den wir am Abend vorher ausfindig gemacht hatten. Aber vorher wollten wir noch einmal in Heiligendamm vorbeischauen. Nach wenigen Kilometern hatten wir den Ort erreicht und waren auch ganz schnell wieder draußen. Und wieder war kein Parkplatz für Wohnmobile zu sehen. Also sind wir weitergefahren, nächster Stopp war dann Warnemünde. Dort gibt es am Hafen einen großen Parkplatz für Wohnmobile mit Sicht auf die ein- und ausfahrenden Schiffe. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der AIDAmar vorbei, die am Kreuzfahrterminal lag.

Auf dem Parkplatz konnten wir einen Platz in der ersten Reihe ergattern, leider war noch ein deutlich sichtbarer Zaun zur Warne hin. Aber wir konnten gut hindurch Fotos machen.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause sind wir dann weiter nach Fischland. In Dierhagen fragten wir auf dem kleinen Campingplatz direkt hinter den Dünen nach, ob es noch Platz gebe. Es gab noch einige Plätze uns daher blieben wir dort. Nachdem wir das WoMo abgestellt hatten, sind wir dann über die Dünen an den Ostseestrand gegangen, der aus herrlich weichem Sand bestand.

Nach einiger Zeit gingen wir noch einmal zurück, um eine Picknickdecke, Getränke und Lesestoff zu holen, wir wollten noch länger am Strand bleiben, zumal das Wetter trocken und angenehm warm war. 

Nach einiger Zeit wurde es dann bedauerlicherweise feuchter und es fing an zu nieseln. Also packten wir unser Zeug zusammen und gingen zurück. Zum Abendessen sind wir dann in das kleine italienische Restaurant auf dem Platz gegangen. Hier gab es sehr leckere Pizza und zum Nachtisch ein dort hergestelltes Eis.

Tag 8 – Montag 03.06.2024: Ein kurzentschlossener Stopp

Wir wollten ja nach Rügen. Nun war die erste Woche schon vorbei und wir haben es gerade bis Boltenhagen geschafft.  Also hatten wir uns entschieden, Rostock auszulassen und später einmal wiederzukommen, vielleicht um ein anderes WoMo zu testen. Als grobes Tagesziel war jetzt also der Bereich um Ribnitz bzw. Fischland-Darß angedacht. Also sind wir nach dem Frühstück los. Noch einmal haben wir einen Blick auf Wismar geworfen. Wir wollten nicht über die Autobahn fahren, sondern eigentlich die Bundesstraße nehmen. Eine Ausfahrt haben wir verpasst, daher sind wir dann auf kleinen Straßen weiter, um dann doch noch auf die Bundesstraße zu kommen. Wir haben uns während der Fahrt dazu entschieden, zumindest einen kleinen Halt in Kühlungsborn und Heiligendamm einzulegen.

Als wir dann in Kühlungsborn angekommen sind, gab es keine Möglichkeit, das Wohnmobil zu parken. Daher wollten wir dann doch zumindest eine Nacht hier bleiben. Am örtlichen Campingplatz nachgefragt, einen Platz für eine Nacht gebucht, sehr schön. Der Platz ist zwar etwas teurer, aber biete jede Menge Annehmlichkeiten und hervorragende Sanitärräume. So sind wir nun also  statt in der Gegend von Ribnitz hier in Kühlungsborn gelandet. Wir werden sehen, ob wir es noch nach Rügen schaffen.

Mit den Fahrrädern haben wir uns auf den Weg gemacht, den Ort und den Strand zu erkunden. Und wieder sind wir nicht weit gekommen, am Stand war ein Riesenrad aufgebaut, da wollten wir gerne mitfahren.

Ein Schild wies darauf hin, dass die normale Fahrtzeit von drei bis vier Runden durch Kauf (und Mitnahme ins Rad) eines Cocktails um eine halbe Stunde verlängert werden konnte. Das war doch mal ein Angebot. Also Karten gekauft, dann zum Barwagen und Getränke geordert. Nele hatte sich einen Aperol Spritz bestellt, ich eine Hopfenkaltschale. Und dann ging es ins Riesenrad. Wunderbare Ausblicke über das Meer und ins Land eröffneten sich uns.

Nach etwa 45 Minuten verließen wir das Riesenrad wieder und gingen noch weiter zum Strand. Dort unterhielten wir uns noch länger mit einem älteren Ehepaar, die in Kühlungsborn Urlaub machten. Da es mittlerweile recht kühl geworden war, sind wir doch zurück zum Campingplatz gefahren.

Dort haben wir noch gegrillt. Eine Möwe hatte sich schnell auf unserem WoMo in Position gebracht und auf die Würstchen spekuliert. Aber wir konnten unser Abendessen erfolgreich verteidigen, die Möwe hatte doch das Weite gesucht.

Tag 7 – Sonntag 02.06.2024: Backsteingotik in Wismar

Wir wollten uns Wismar ansehen, das nur gute 20 km entfernt lag. Das WoMo ließen wir allerdings stehen und nahmen den öffentlichen Nahverkehr. Der Bus für in der Nähe des Campingplatzes ab und brauchte etwa eine Stunde. Das ZOB in Wismar liegt direkt an der Altstadt, auch der Bahnhof war dort nebenan.

Wir gingen also in die Altstadt und konnten gleich einen Blick auf Nikolaikirche werfen, eine der drei großen Stadtkirchen im so typischen Baustil der Backsteingotik. Es wurden gerade Renovierungs- und Sicherungsarbeiten durchgeführt, weshalb ein Teil der Kirche eingerüstet war.  Auch im Innenraum waren teilweise die Arbeiten sichtbar, aber der Großteil konnte besichtigt werden.

Weiter liefen wir in Richtung Marktplatz, durch schön angelegte Straßen mit vielen Geschäften. Auch am Marktplatz fanden sich noch viele Gebäude aus allen Zeitaltern bis zur Moderne. Da alte Kopfsteinpflaster war schwierig zu gehen, zum Glück waren überall in der Stadt glattere Gehwege angelegt. Interessant ist das Wasserhaus in einer Ecke des Platzes, von hier wurde das Wasser aus unterschiedlichen Quellen in große Zisternen geleitet.

Durch eine kleine Gasse gingen wir dann weiter zur Marienkirche, von dieser Kirche ist nur noch der Turm erhalten. Nach kriegsbedingten Zerstörungen 1945 wurde das Kirchenschiff 1960 gesprengt und der Platz als Parkplatz genutzt. Da der Turm nach wie vor eine Bedeutung als Seezeichen hat, blieb er erhalten. Erst lange nach der Wiedervereinigung wurde die Grundmauern und Säulen mit kleinen Mauern wieder aufgemauert, sodass man die Dimensionen der Kirche erahnen kann.

Wir gingen dann noch einmal zum Marktplatz zurück, um uns bei einem Eis eine Pause zu gönnen. Aber es stand ja noch die dritte große Kirche der Stadt aus, die Georgenkirche. Sie ist die größte der drei Kirchen und auch die jüngste (spätes 13. Jahrhundert). Der Turm wurde nie vollendet, auf dem Stumpf befindet sich heute eine Aussichtsplattform, auf die man auch mit einem Fahrstuhl fahren konnte. Das wollten wir eigentlich machen, allerdings war dort eine lange Schlange, in die wir uns hätten einreihen müssen. Darauf haben wir dann verzichtet. Und in die Kirche konnten wir leider auch nicht, aufgrund einer Veranstaltung war die Kirche geschlossen. Also waren nur einige Außenansichten möglich.

Durch die Neustadt (aus dem 13. Jahrhundert) sind wir dann weiter in Richtung des alten Stadthafens gegangen, dort lagen einige Boote am Kai, auf denen Räucherfisch verkauft wurde. Durch das letzte Stadttor gingen wir wieder in die Altstadt, um noch die einzige verblieben bzw. wieder gegründete Brauerei Wismars aufzusuchen. Sehr lecker das Bier dort. Auch gebranntes aus der eigenen Herstellung bekommt man dort, so fanden je eine Flasche Single Malt und ein Whiskeylikör den Weg zu uns. Mit dem Bus sind wir dann nach einem schönen Tag in Wismar wieder zurück nach Boltenhagen gefahren.

Tag 6 – Samstag 01.06.2024: Schiff und Meer

Nach einer entspannten Nacht sollte es nun also nach Meck-Pomm gehen. Nach dem Frühstück fuhren wir also erst einmal Richtung Fähre auf den Priwall.

Kurz hinter der Fähre war die Passat festgemacht, eine alte Viermastbark der Hamburger Reederei F. Laeisz, eine der berühmten P-Liner, die sich durch hohe Geschwindigkeiten und Zuverlässigkeit auszeichneten. Seit 1960 ist die Passat in Travemünde als Museumsschiff zu besichtigen und auch wir wollten uns diesen stolzen Segler nicht entgehen lassen. Also haben wir das Wohnmobil (kostenfrei!) in einer Seitenstraße abgestellt und sind durch das komplett neu bebaute Hafenviertel zum Schiff gegangen.

Auf dem Schiff selber waren sehr informative Hinweise angebracht, die die Funktion der jeweiligen Dinge und Maschinen erläuterten. Auch zu Geschichten auf den Segelschiffen und zur Mannschaft wurde viel geschrieben und gezeigt, inklusive alter Fotos und vieler Ausstellungsstücke.

Nach dem schönen Abstecher auf die Passat haben wir die Chance genutzt und auf dem Rückweg zum WoMo noch ein Fischbrötchen zum Mittag gegessen. Direkt am Hafen, eine Möwe war offenbar der Meinung, dass auch sie etwas abbekommen sollte. Aber wir haben unsere Brötchen erfolgreich verteidigt.

Wir sind dann weiter durch den ehemaligen „Zonenrandbereich“ in Richtung Boltenhagen gefahren. Kleine Straßen und schöne Alleen haben wir benutzt und sind durch malerische Orte gefahren. Unser nächstes Ziel war Boltenhagen, kurz vor Wismar, das wir von dort aus besuchen wollten. Unterwegs hielten wir noch an dem Hofladen von Hof „Hoher Schönberg“, wo wir einige Dinge für die nächsten Tage einkauften. Wir haben dann noch die Angler Sattelschweine auf dem Hof gesehen. Diese waren – wie es sich eigentlich für Schweine gehört – auf einer Wiese. Ein Schwein war auch in der Nähe des Ladens im Freibereich des Schweinestalles.

Einen Campingplatz in Boltenhagen hatten wir am Morgen bereits gebucht, immerhin war es Samstag und das gute Wetter lockte bestimmt viele Camper. Der erste Platz, bei dem ich anrief, nahm auch schon keine Reservierungen mehr an. Aber bei dem zweiten Platz konnten wir noch einen Platz für unser WoMo buchen. Und dann wollten wir doch auch endlich an die Ostsee, also so richtig. Also haben wir die Fahrräder klargemacht und sind den recht kurzen Weg ans Meer gefahren. Ein fast unendlicher Sandstrand mit sehr feinem Sand erwartete uns. Schnell haben wir die Schuhe ausgezogen, die Hosen hochgekrempelt und sind Richtung Wasser gegangen. Natürlich haben wir die Füße auch ins Wasser gestellt, es war aber doch etwas kühl. Aber wir haben dann noch lange in der Abendsonne im Sand gesessen und auf das Meer geschaut.

Tag 5 – Freitag 31.05.2024: Hai und Hirsch

Der Regen der Nacht hatte schon früh am Morgen aufgehört, aber die Bewölkung verhieß nichts Gutes. Wir hatten am Abend vorher noch überlegt, einen Abstecher in den Hansapark zu machen und die Achterbahnen auszuprobieren. Als Alternative hatten wir Sea Life in Timmendorfer Strand auf dem Zettel. Dies ist es dann auch geworden. Also noch mal die Ver- und Entsorgungseinrichtungen genutzt und dann ging es nur einige Kilometer weiter. Auf dem großen Parkplatz hatten wir reichlich Platz für unser WoMo, mussten dann aber noch ein kleines Stück zu Fuß weiter. Aber bei der Gelegenheit konnten wir dann auch schon ein bisschen vom Ort sehen.

Die Tickets für das Sea Life hatten wir bereits im Vorfeld online gebucht.  Gleich im ersten Aquarium war unter anderem eine Rotwangen-Schildkröte zu sehen. Da wurden Erinnerungen an mein Paulinchen wach. Weiter ging es an zahlreichen tropischen Becken vorbei, viele Fische, aber auch Garnelen, Anemonen und weitere Meeresbewohner waren zu sehen.

Weiter ging es in den Bereich für Nord- und Ostsee.

In einem großen Becken waren neben Steinbutt, Scholle und anderen dort ansässigen Fischen auch einige kleine Haie zu sehen.

Vorbei an mehreren Becken mit Seepferdchen ging es zu einem großen Aquarium mit Haien, einer Schildkröte und vielen unterschiedlichen Fischen. Auch ein gläserner Tunnel führte hindurch, sodass die Tiere fast um uns herum schwammen.

Damit war das Sea Life auch schon zu Ende, aber ein schönes kleines Aquarium, wenn es mal regnet einen Besuch wert. Da wir noch reichlich Zeit hatten, sind wir die Strandpromenade entlang gelaufen. Auch hier waren wie an vielen Stellen im Ort lustige Cartoons aufgehängt.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz gab es dann noch ein Eis für Nele und einen „kost bar Becher“ für mich. Dieser war mit verschiedenen Fruchtquarks, frischen Früchten und dänischem Softeis mit Toppings sehr lecker.

Da wir nicht mehr lange fahren wollten, sind wir nach Travemünde gefahren und haben dort den (städtischen) WoMo Parkplatz Kowitzberg angefahren. Hier gab es noch einige Plätze. Nach dem Strom anschließen haben wir Tisch und Stühle herausgestellt und die Sonne noch ein wenig genossen. Mittlerweile hatte sich der Platz auch weiter gefüllt.

Zum Abendessen haben wir dann die am Vortag erstandene Hirschbolognese mit Nudeln aus dem eigenen Vorrat gemacht. Das war sehr lecker, passend dazu gab es einen Rotwein.