Tag 19 – Montag, 12.06.2023: Fahrt nach St. George mit Geschichte und Käse

Nach dem Frühstück sahen wir uns noch die Felsformationen auf der anderen Seite des Campgrounds an. Auch hier beeindruckend schöne Aussichten.

Da der Weg durch das Tal des Clear Creek nur über die Interstate 70 möglich war, sofern man nicht über Schotterwege fahren möchte, nahmen wir diese. Wir wollten uns noch das „Cove Fort“ ansehen, dafür gab es eine eigene Abfahrt.

Am Fort befanden sich sehr gepflegte Anlagen, eine freundliche Dame empfing uns und empfahl zunächst einen Film über die Geschichte des Forts. Dieses wurde in ab 1847 gebaut als befestigte Station für den Pferdewechsel und Übernachtungsmöglichkeit für Reisende sowie als Telegraphenstation. Das Fort wurde Ende der 1910er Jahre bereits aufgegeben und verfiel, wurde dann aber Mitte der 1990er Jahren wieder aufgebaut und ausgestattet.

Auf der Weiterfahrt nach St. George fuhren wir auf der Interstate 15 bis nach Beaver, hier sollte eine Molkerei bekannt für ihren Käse sein. Leider ist es im Wesentlichen ein Shop, Eisverkauf und Restaurant, Führungen wurden nicht angeboten. Auch über die Käseherstellung konnte man nichts erfahren. Das haben wir z.B. in Tillamook, Oregon schon deutlich besser gesehen. Also haben wir zumindest etwas Käse gekauft, dazu Erdbeer- und Root-Beer-Milch. Im WoMo haben wir dann Grilled Cheese (siehe Tag 13) gemacht.

Die weitere Fahrt führte durch Farm- und Ranchland, auf den Bergen lagen teilweise noch Schneereste. Kurz vor St. George fing es auch noch an zu regnen, aber nicht stark, es hörte bald wieder auf. Aber aufgrund der dunklen Wolken haben wir uns gegen ein Campfire entschieden. Stattdessen nutzen wir den Minigolfplatz auf dem Campingplatz, wo Nele wieder einmal gewann. Zumindest konnte ich ein Unentschieden rausholen.

Tag 18 – Sonntag, 11.06.2023: Vom Bryce Canyon an die Castle Rocks

Viel zu schnell vergehen die Tage, diese Etappe führte uns schon zum nördlichsten Punkt unserer Reise, in den „Freemont Indian State Park“. Noch einmal kamen wir durch den Red Canyon.

Weiter nach Norden folgte die Straße dem Savier River und wir durchquerten einige kleine Ortschaften.

Erster Halt war das „Butch Cassidy Childhood Home“, wo Robert LeRoy Parker, später als Bankräuber Butch Cassidy bekannt eine Zeit seiner Jugend verbrachte. Schön erhalten und gepflegt.

Beinahe wäre Nele noch auf eine Schlange getreten, die hatte aber wohl auch mehr Angst als Vaterlandsliebe und stellte sich später als ungefährlich heraus. Trotzdem waren die etwa 1,5m Länge schon beeindruckend und so waren wir schon vorsichtig.

Wir fuhren dann weiter, machten unterwegs noch eine kurze Picknickpause in der Nähe von Marysville mit schöner Aussicht. Später kamen wir dann noch an einem besonderen Motel Vorbei, dem „Caboose Village“, in dem Caboose, also Güterzugbegleitwaggons, umgebaut wurden zu Ferienwohnungen. Sehr lustig, genau das richtige für mich. Auf der Weiterfahrt Richtung Campground erwarteten uns wieder tolle Aussichten.

Im Besucherzentrum des „Freemont Indian State Park“, wo wir auch für den Campingplatz einchecken mussten, haben wir einen interessanten Film über die Geschichte und Geschichten der Ureinwohner hier gesehen und das kleine Museum angeschaut. Danach sind wir noch den kleinen Rundgang mit einigen Felsritzereien der Freemont Indians gegangen.

An einer Abzweigung haben wir uns dann entschieden, den Weg in den Einschnitt zu nehmen. Dies war ein steiler Weg durch die Felsen, mit vielen Kletterstellen, die wir aber auch geschafft heben und oben angekommen mit weiteren Felsritzereien belohnt wurden.

Als wir wieder am Wohnmobil angekommen waren, sind wir zum Campingplatz weitergefahren. Dort hatte sich dann die Wahl als richtig erwiesen, sehr schöne Felsformationen konnten wir direkt von unserem Platz sehen. Und es kam trotz Bewölkung zwischendurch kurz die Sonne raus und beleuchtete die Felden sehr schön.

Am Abend saßen wir noch lange am Lagerfeuer, haben Popcorn gemacht und dank des mittlerweile klaren Himmels konnten wir noch einmal richtig viele Sterne gucken.

Tag 17 – Samstag, 10.06.2023: Ein Tag am Bryce Canyon und Countrymusik

Am Samstag wollten wir dann zum Bryce Canyon. Wir nahmen das Shuttle, das sehr viele Stationen im Park anfährt und direkt vor dem Campingplatz hält. Erster Stopp im National Park war dann das Besucherzentrum, wo es interessante Informationen und T-Shirts und eine Jacke für Nele gab.

Weiter sind wir wieder mit dem Shuttle gefahren, bis zur entferntesten Haltestelle „Bryce Point“. Leider war es anfangs noch stark bewölkt, aber mit der Zeit kam dann doch immer wieder die Sonne durch. Der Ausblick auf den Bryce Canyon begeistert immer wieder.

Mit dem Shuttle ging es dann zum nächsten Aussichtspunkt „Inspiration Point“. Auch von hier gab es wieder faszinierende Ausblicken auf die Hodoos, in denen man durchaus Figuren erkennen kann.

Wir überlegten kurz, weiter zu Fuß am Rim zu gehen, da Nele sich aber am Vortag den Fuß etwas verknackst hat, haben wir doch wieder das Shuttle genommen. So fuhren wir also zum „Sunset Point“ weiter, von hier aus hatten wir beim letzten Mal den Navajo Loop erwandert. Wir sind dann den Weg am Rim entlang weiter Richtung „Sunrise Point“ gegangen und haben unterwegs noch ein kleines Picknick mit Resten von Neles Nudelsalat vom Vortag gemacht. Die Sonne hat es gut gemeint und beleuchtete die großartige Kulisse immer wieder.

Die restaurierte Tankstelle von 1947, wo man jetzt Fahrräder mieten konnte, schauten wir uns auch noch an, bevor wir wieder zur Shuttle-Station gingen. Da wir doch schon reichlich erschöpft waren und am Abend noch zum Dinner mit Country-Musik wollten, sind wir zurück zum Campingplatz gefahren. Wir hatten dieselbe Fahrerin wie am Vormittag, was für ein Zufall.

Nach einer kurzen Pause sind wir dann zu Fuß zu Ebenezers Barn gegangen, wo das Dinner stattfinden sollte. Wir hatten unseren Platz schon am Vortag gebucht, wir saßen mit einem netten Paar am Tisch, mit dem wir auch schnell ins Gespräch kamen. Das Essen haben wir uns dann selbst holen können, und auch die Musik ging schnell los. Es spielten die „Bryce Canyon Wranglers“, es gab Coversongs und auch eigene Lieder. Es hat uns sehr gut gefallen.

Mit dem Shuttle ging es dann wieder zurück zum Campingplatz, noch ein schönes Campfire und dann fielen wir satt, zufrieden und müde ins Bett.

Tag 16 – Freitag, 09.06.2023: Fahrt zum Bryce Canyon und ein Rodeo

Nach dem Frühstück – an diesem Tag etwas später, dafür wieder in der Sonne – haben wir alles eingeräumt und sind dann losgefahren. Erst ging es wieder am State Park vorbei zurück auf den Highway 89 entlang des East Fork Virgin River und später am Sevier River entlang.

Dann bogen wir ab Richtung Brice Canyon kamen zuvor aber noch durch den Red Canyon, ebenfalls sehr sehenswert.

Nach einem Picknick ging es dann weiter zum Bryce Canyon, einiges hatte sich in den vergangenen Jahren verändert, vieles haben wir wiedererkannt. Das erste Mal waren Nele und ich vor ziemlich genau 20 Jahren hier.

Für den Canyon selbst war es dann aber doch zu spät, am Abend wollten wir wieder zum Rodeo, das hatten wir bislang bei jedem Mal besucht, wenn wir dort waren. Also erst mal alles angeschlossen, kurze Pause und noch mal erkundigt, wie oft der Resort Shuttle fährt, der in Bryce Canyon City alle wichtigen Punkte anfährt.

Wir sind dann passend zur Haltestelle des Shuttles in der Nähe gegangen. Während wir noch warteten, kam ein ATV angefahren und der Fahrer fragte, wohin wir wollten. Als wir ihm sagten, zum Rodeo, bot er uns an, dass er uns fahren könnte, was wir gerne annahmen. An Bord waren auch noch seine zwei kleinen Kinder. Dies war unsere erste Fahrt mit so einem Gefährt. Am Rodeo angekommen, war der Ticketschalter leider noch nicht geöffnet, daher sahen wir uns noch ein wenig an den Gattern und Weiden um.

Dann konnten wir Tickets kaufen und uns einen Platz auf den Tribünen suchen. Wir haben uns Plätze in der ersten Reihe gesucht, von denen aus wir eine gute Sicht hatten. Zunächst haben einige Teilnehmer sich und ihre Pferde noch warm geritten, dann folge die obligatorische Nationalhymne. Und dann ging es auch schon los mit den Wettbewerben. Unterschiedliche Disziplinen boten ein kurzweiliges Vergnügen.

Für den Rückweg konnten wir das Shuttle nehmen, das schon vor dem Eingang wartete. Wieder am Wohnmobil angekommen machten wir noch ein schönes Campfire und ließen einen weiteren großartigen Tag Revue passieren.

Tag 15 – Donnerstag, 08.06.2023: Ruhetag im Coral Pink Sand Dunes State Park

Wir hatten den Tag zum Ruhetag erklärt, um einfach mal die ganzen Eindrücke der letzten zwei Wochen Revue passieren zu lassen, Fotos auszutauschen, dieses Tagebuch weiterzuschreiben und auch im WoMo mal wieder klar Schiff zu machen.

Das haben wir auch getan, sind aber dann auch noch in die Dünen gegangen. Ist schon außergewöhnlich, so ein Tal gefüllt mit dem feinen roten Sand. Auf dem Weg dahin haben wir das kleine Information Center besucht, in dem informatives über die Fauna und Flora aufbereitet war. Auch eine Schlange war dort in einem Terrarium zu sehen. Nebenbei haben wir auch mitbekommen, dass es im Information Center auch einen Internetzugang gab. Den hatten wir eigentlich gar nicht vermisst.

Neben einer Aussichtsplattform ist auch ein sehr informativer Wanderpfad durch die Dünen angelegt, dem wir ein gutes Stück gefolgt sind.

Den Abend haben wir dann gemütlich am Lagerfeuer ausklingen lassen und reichlich Sterne geguckt.

Tag 14 – Mittwoch, 07.06.2023: Lake Powell und Fahrt zum Coral Pink Sand Dunes State Park

Da an diesem Tag nur eine recht kurze Fahrt anstand, haben wir uns noch den Lake Powell angesehen. Schön blau lag er im Glen Canyon. Er sollte in diesem Jahr mehr Wasser haben als im Vorjahr. Trotzdem war der Wasserstand recht niedrig.

Wir fuhren dann noch einmal nach Powell zurück, denn: unsere Kaffeemaschine hatte den Geist aufgegeben. Nach über 25 Jahren, also noch fast neu, wollte das Dichtungsgummi nicht mehr. Und ein Tag ohne Kaffee am Morgen geht ja gar nicht! Also bei Safeway noch mal schnell geguckt, hatten nix, aber einen Packen Holz haben wir noch mitgenommen. Man kann nie genug haben! Auch in einem Baumarkt fanden wir nicht das richtige.

Daher haben wir uns also unverrichteter Dinge auf den Weg nach Utah gemacht. Bis Kanab begleiteten uns die Ausläufer des Grand Staircase Escalante.

In Kanab haben wir in einem lokalen Shop nochmal nach einem Kaffeebereiter (einen ohne Strom) geschaut, die hatten auch eine, wir waren uns aber noch nicht sicher, ob es das richtige ist. Also schauten wir noch einmal in einigen Baumärken mit kleiner Campingabteilung, aber auch da fanden wir nichts. Also wieder in den ersten Shop und die Kaffeemaschine geholt.

Dann ging es auf die letzte kleine Fahrt zum Campingplatz. Dieser lag mitten in der Wildnis, kein Internet, kein Telefon, sehr schön. Unser Platz ist sehr schön gelegen, Strom und Wasser vorhanden. Direkt neben dem Platz beginnen die Dünen. Hier im Coral Pink Sand Dunes SP ist es sehr beliebt, mit dem ATV durch die Dünen zu fahren, was wir zwar hörten aber auch nicht weiter störend war. Da wir beide etwas erschöpft waren von den vielen Eindrücken, Fahrten und Wanderungen, haben wir erst einmal eine kleine Siesta eingelegt. Den nächsten Tag erklärten wir zum „Ruhetag“.

Am Abend haben wir noch Hähnchenflügel gegrillt und am Campfire Sterne geguckt. Aufgrund der Abgeschiedenheit waren hier besonders viele zu sehen, da es keine Lichtverschmutzung gab.

Tag 13 – Dienstag, 06.06.2023: Grand Canyon National Park und Weiterfahrt zum Lake Powell

Der Tag begann recht früh, da wir den Westteil noch vor der Masse der Besucher erkunden wollten. Wir räumten alles ein und verließen den Campingplatz, das WoMo parkten wir dann in der Nähe des Backcountry Information Centers. Von hier ging es einen kurzen Spaziergang hinunter zur Endstation der roten Linie der Shuttlebusse, die in den Westteil des Canyons bis Hermits Rest führten. Wir entschieden uns, nicht jede der Haltestellen zu nutzen, sondern nur an einigen. Die erste war der Powell Point, wo auch ein Denkmal steht. Von hier boten sie wieder tolle Aussichten, offenbar war es an diesem Tag nicht ganz so dunstig im Canyon und auf jeden Fall trug die Sonne zu den schönen Eindrücken bei.

Die nächste Haltestelle Hopi Point erreichten wir nach einem kurzen Spaziergang entlang des Rim, begleitet von großartigen Ausblichen in dieses grandiose Naturschauspiel.

Mit dem Shuttlebus ging es dann weiter bis Pima Point, von wo aus der Colorado auch wieder sichtbar war. Dieser führte deutlich mehr Wasser als bei den letzten Besuchen.

Dann kam noch die letzte Station, Hermits Rest. Hier gab es auch wieder einen Andenkenshop und man konnte auch Kleinigkeiten zu Essen bestellen, da wir aber später im WoMo noch Grilled Cheese (ein gegrilltes / getoastetes Käsesandwich) machen wollten, verzichteten wir darauf.

Mit dem Bus ging es dann zurück zur Endstelle, wo unser kleiner Ausflug in den Westteil des Canyons begonnen hatte. Von hier nahmen wir dann den blauen Bus, um wieder zurück zum WoMo zu kommen. Nach der Mittagspause machten wir uns auf den Weg Richtung Osten, hielten noch an einigen Aussichtspunkten, andere waren bereits wieder überfüllt von Besuchern, so dass wir keinen Parkplatz bekamen. An einem Aussichtspunkt war auch gerade ein Brasilianer, der mit seinem alten Ford noch bis nach Alaska weiter wollte.

Den letzten Stopp vor dem Verlassen des Parks legten wir am Desert View Besucherzentrum ein und warfen noch einmal einige Blicke auf den Colorado River und den von ihm geschaffenen Grand Canyon.

Zunächst führte uns die Fahrt weiter nach Osten, dann nach Norden, in Richtung Powell.

Dort angekommen ging die Sonne schon unter, wir mussten aber noch einige Kleinigkeiten und vor Allem Feuerholz und Wasser kaufen. Da es schon spät war, haben wir „Jack in the Box“ ausprobiert und dort Burger zum Abendessen bestellt.

Am Campingplatz kamen wir erst spät an, aber für einen Ausklang am Campfire reichte es trotzdem noch.

Tag 12 – Montag, 05.06.2023: Grand Canyon National Park, Southern Rim

Es stand nur eine kurze Fahrt zum Grand Canyon an, wir waren bereits kurz nach Mittag dort. Noch im Village gingen gemütlich einige Hirschkühe mit ihren kleinen über die Straße, so dass wir erst einmal stoppen mussten.

Nach dem Einchecken und Anschließen des Wohnmobils bekamen wir auch direkt Besuch von einer Hirschkuh, die auf den Grünflächen zwischen den Wohnmobilen knabberte und sich nicht weiter um die schaulustigen Camper kümmerte.

Wir nahmen dann den Shuttlebus zum Visitor Center. Von dort gingen wir direkt zum Rim und wurden mit der grandiosen Aussicht auf den Grand Canyon belohnt. Das ist immer wieder überwältigend, was die Natur da geschaffen hat. Da der Weg entlang des Rim nicht nicht allzu schwer war, beschlossen wir, diesen zurück bis Hopi House zu gehen.

Entlang des Rims boten sich viele schöne Aussichten auf den Canyon, leider mit dem üblichen Dunst, an diesem Tage war es aber auch etwas bewölkt, so dass die Canyonwände häufig im Schatten lagen. Trotzdem war es ein sehr schöner Weg.

Auch der Colorado war an einigen Stellen zu sehen und es boten sich Ausblicke auf die Wanderwege in den Canyon.

Vom Hopi House war es nur noch ein kurzer Weg zum Bahnhof, wo auch die Haltestelle für den Shuttlebus war. Die blaue Linie fuhr praktischerweise direkt zu unserem Campingplatz. Dort wieder angekommen haben wir dann noch den Grill angeworfen und Steaks gegrillt, Campfire war leider nicht möglich.

Tag 11 – Sonntag, 04.06.2023: Von Sedona nach Flagstaff und Meteor Crater

Wir haben den Tag wieder entspannt begonnen mit einem Frühstück in der Morgensonne. Nachdem wir soweit alles verstaut hatten und den Check-out hinter uns gebracht haben, sind wir losgefahren. Noch einmal durch Sedona, diesmal nach Norden. Viele kleine Geschäfte und Veranstalter von Touren durch die Gegend auch hier. Und das alles eingerahmt von den roten Bergen.

Die am Rande der Straße gelegenen State Parks und sonstigen Parkmöglichkeiten waren bereits aufgrund des Sonntages von Einheimischen überfüllt. Daher hatten wir keine Chance, mit dem Wohnmobil noch einmal anzuhalten und die Landschaft zu genießen. Also fuhren wir weiter nach Norden. An der Oak Creek Vista schlängelte sich die Straße in Serpentinen den Berg hinauf, oben war dann ein schöner Aussichtspunkt eingerichtet, eben besagte Oak Creek Vista. Hier haben wir sofort einen Parkplatz bekommen. Und wir wurden mit einer sehr schönen Aussicht in das Tal des Oak Creek belohnt.

In der Ferne sahen wir schon dunkle Wolken, auf der Weiterfahrt fing es dann auch ein bisschen an zu regnen. Aber als wir auf die Interstate 40 in Richtung Osten bogen, hörte es auch schon wieder auf. Starker Wind und dunkle Wolken begleiteten uns. Trotzdem war die Sicht recht gut. Nach einiger Zeit konnten wir in der Ferne die Berge um Mexican Hat erkennen und auch den Meteor Crater bzw. den aufgeworfenen Kraterrand.

Am Visitorcenter angekommen wehte es kräftig, aber mein Hut blieb noch auf dem Kopf. Wir bezahlten den Eintritt (rund 50 Dollar für uns beide!) und gingen hinein. In wenigen Minuten sollte es eine Führung geben. Diese blieb zwar wegen des starken Windes und der Gefahr von Blitzen aus, aber eine nette Dame hat viel über den Krater erzählt. Ausgestellt war auch das größte gefundene Bruchstück des Meteors, der zum Großteil aus Eisen bestand.

Wir schauten uns dann die sehr interessante Ausstellung an und gingen dann auf die Terrasse. Da der Wind hier oben auf dem Kraterrand viel stärker wehte als auf dem Parkplatz, nahm ich den Hut lieber ab und klemmte ihn unter den Arm. Wir gingen dann ein Stück in den Krater hinein, dort sind Plattformen aufgebaut, von denen man das ganze Loch übersehen konnte.

Etwas durchgeweht sind wir dann zurück ins Besucherzentrum gegangen, haben noch einen lustigen Film im kleinen Kino gesehen, inclusive Durchschütteln auf den Sitzen. Nach dem obligatorischen  Streifzug durch den Andenkenshop sind wir dann zurück zum WoMo. Trotz des doch recht hohen Preises hat sich der Abstecher zum Meteor Crater doch gelohnt.

Auf der Rückfahrt nach Flagstaff sahen wir dann auf einem Berg noch Schnee, das hätten wir nicht erwartet. Nach einigen Einkäufen haben wir den Campingplatz auch schnell gefunden und eingecheckt. Die Frage nach einem Campfire wurde bejaht, und so habe ich dann direkt drei Bündel Feuerholz gekauft, das uns direkt an den Platz geliefert wurde. Wir haben uns dort auch schnell eingerichtet, das WoMo aber noch mal als Windschutz umgeparkt. Dann wurden der Grill und das Feuer angeworfen. Nach dem Essen haben wir noch lange am Feuer gesessen und Sterne geguckt.

Tag 10 – Samstag, 03.06.2023: Rund um Sedona Verde Canyon Railroad

Nach dem Frühstück vor dem WoMo haben wir es erst einmal ruhig angehen lassen und das gute Wetter genossen.

Gegen Mittag sind wir dann losgefahren, wollten uns die Holy Cross Chapel ansehen. Als wir kurz vor dem Ziel waren, war dann leider die weitere Durchfahrt für RVs verboten. Also nur einige Bilder aus dem Auto heraus gemacht und weiter, es gab schließlich noch grandiose Berge zu bewundern.

Und so trieb es uns dann zu dem Aussichtspunkt am Flughafen, der oben auf einem Berg liegt. Tolle Aussicht, aber leider warfen einige größere Wolken doch mehr Schatten als uns lieb war, schließlich kommt das Rot der Felsen erst bei Sonnenschein so richtig zur Geltung. Aber trotzdem waren wir sehr beeindruckt von der grandiosen Landschaft.

Wir sind dann noch einigen kleineren Straßen in das Hinterland gefolgt, auch von hier tauchten immer wieder beeindruckende Felsformationen auf.

Am Nachmittag sind wir dann weiter gefahren nach Clarkdale, zur Verde Canyon Rail Road. Wir hatten ja die Nachmittagsfahrt um 17:30 gebucht. Beim Depot/Bahnhof angekommen haben wir dann eine kurze Pause eingelegt und einen Happen gegessen.

Gegen 17 Uhr sind wir dann zum Einchecken gegangen, wir haben 2 Plätze im Waggon „Tucson“ bekommen. Bevor wir einsteigen konnten, haben wir uns noch das keine Museum angesehen, das in einem alten Waggon untergebracht war.

Vor dem Einsteigen gab es noch eine kurze Ansprache bezüglich Verhaltensregeln von unserem Guide Royce, dann konnten wir an Bord. Wir hatten eine bequeme Couch an einem Tisch, an dem noch zwei Fahrgäste uns gegenübersaßen. Die beidem kamen aus Tucson und wir haben uns sofort gut verstanden und prima unterhalten.

Am Tisch standen einige Snacks bereit, Getränke konnten separat bestellt werden. An den Waggon gekuppelt war ein offener Aussichtswagen, der jederzeit zugänglich war. Royce erzählte viele interessante Dinge zur Geschichte der Eisenbahn und der Landschaft, durch die wir fuhren. Dann ging es auch schon los, in langsamer Fahr fuhren wir an einer ehemaligen Erzschmelze vorbei in den Verde Canyon ein. Das Tal war erst noch recht breit, Wiesen und Hänge waren zu sehen.

Später dann wurde das Tal enger und beeindruckende Felswände kamen auch immer dichter an die Bahnstrecke heran. Auf mehreren Brücken überquerten wir den Verde River. Wir durchfuhren die Station Sycamore, die ihre Berechtigung einzig allein dem Umstand verdankte, dass die dort ansässigen Siedler Alkohol für die Bergwerksarbeiter in Jerome verschickten.

Auch einen Tunnel durchquerten wir, bis wir dann die Endstation unserer Fahrt Perkinsville erreichten. Früher einmal eine Farm, hat der Besitzer gute Geschäfte mit dem Besitzer der Bahnlinie gemacht. Später verlor die Station aber Bedeutung, wurde quasi ein Geisterort und dann in den 1960er Jahren noch einmal für den Western „How The West Was Won“ (Das war der wilde Westen) genutzt.

Es wurde dann auch bald dunkel, wir waren in unserem Salonwagen und haben uns angeregt mit den beiden aus Tucson unterhalten. Erst später gingen wir wieder nach draußen, mittlerweile haben sich die letzten Wolken verzogen, der Vollmond strahlte auf uns herab.

Als wir dann wieder in Clarkdale eingetroffen sind, haben wir uns noch verabschiedet und sind dann nach Sedona auf unseren Campingplatz zurückgefahren. Es war ein weiterer sehr schöner Tag mit vielen Impressionen.